Youngtimer – Liebhaberfahrzeuge mit Kultpotential

Bei Klassikern im Automobilbereich denken viele gleich an Oldtimer –  Fahrzeuge aus den 40er Jahren oder älter, die zwar Kultstatus erreicht haben, für den Alltagsgebrauch jedoch häufig nicht mehr geeignet sind.  In den letzten Jahren hat sich parallel zum Oldtimer Markt noch eine weitere Sparte für Autoliebhaber entwickelt: Der Youngtimer.

Das sind Fahrzeuge, die nicht mehr ganz neu sind, aber noch nicht als Oldtimer definiert werden, und die aufgrund ihres „Old School“-Styles einen ganz eigenen Charme besitzen.

Stilvoll und preiswert – Das zeichnet Youngtimer aus

Seit 2007 sind Youngtimer per Gesetz nicht mehr gesondert definiert. Davor wurden Wagen mit einem Alter von 20 bis 30 Jahren von der StVZO unter diese Kategorie gefasst – heute gibt es lediglich noch eine Bestimmung, ab wann an einem Pkw ein Oldtimerkennzeichen angebracht werden darf (ab 30 Jahren).

Die Altersgrenzen sind also schwammig – von 15 bis 30 Jahren kann alles dabei sein. Wichtig ist, dass das Modell aufgrund seiner Seltenheit oder Beliebtheit einen gewissen Kultstatus besitzt, ohne im Straßenbild bereits als Oldtimer wahrgenommen zu werden.

Der Vorteil: Wegen der starken Wertminderung innerhalb der ersten Jahre sind die jungen Klassiker häufig schon für wenig Geld zu haben. Auf diese Weise können sich auch Kleinverdiener einen schicken Audi oder Mercedes leisten. Zudem handelt es sich bei Youngtimern häufig um Prestigemodelle, sodass Stilsicherheit garantiert ist.

Von Audi bis VW – da ist für jeden was dabei

Hersteller, Größe, Wagenklasse – Youngtimer gibt es in allen Variationen. Besonders begehrt sind klassische Sportwagen, wie der Alfa Romeo Spider oder der Audi Quattro.

Audi Sport Quattro S1 Baujahr 1985

Doch auch Limousinen wie der Opel Kadett, der Volvo 240 oder ältere Modelle des VW Käfer erfreuen sich aufgrund ihrer Robustheit und Familientauglichkeit einer immer größeren Beliebtheit bei Käufern. Gerade für den Stadtverkehr eignen sich Youngtimer-Kleinwagen; der Mini, der Renault 5 sowie die VW-Modelle Golf 1 und Polo sind besonders gefragte Varianten.

Der Opel Opel Kadett E von 1984 – lange Zeit ein gewohnter Anblick auf den Straßen.

Vorsicht vor Spontankäufen – Was es zu beachten gilt

Aus der puren Euphorie heraus ein Auto zu kaufen, mag sich im ersten Moment gut anfühlen – doch gerade bei Youngtimern kann später das böse Erwachen folgen. Denn die schicken Klassiker sind nicht immer so robust, wie sie aussehen. Viel hängt von der Wartung und Pflege des Vorbesitzers ab. Deshalb gibt es vor dem Kauf eines Youngtimers einige Dinge zu beachten.

Interessiert man sich für ein bestimmtes Modell, kann schon im Vorneherein auf mobile.de eine kleine Marktanalyse zum Bestand gestartet werden.

Dazu sollten folgende Fragen (noch vor dem Kauf) gestellt werden:

  • Sind modelltypische Mängel bekannt?
  • Wo liegen die Schwachstellen?
  • Wie sieht es mit der Verfügbarkeit von Ersatzteilen aus?

Darauf folgt dann die konkrete Suche nach dem richtigen Fahrzeug. Dafür kann man entweder einen Fachhändler zurate ziehen oder selbst im Internet auf Schnäppchenjagd gehen: Immer häufiger findet man Fahrzeuge auf mobile.de, die nicht nur preiswert, sondern auch noch top erhalten sind.

Doch bei aller Euphorie gilt: die Qualität ist und bleibt das wichtigste Kriterium, also Augen auf! Deshalb empfiehlt es sich, den ausgewählten Wagen vor dem Kauf selbst in Augenschein zu nehmen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Ein Termin zur Besichtigung ist daher Pflicht.

Dabei können folgende Fragen als Leitfaden dienen:

  • Gibt es auffällige Lackschäden?
  • Funktioniert die Elektrik, sind die Kabel original?
  • Erscheinen die Spaltmaße regelmäßig?
  • Sind Dichtungen und Gummis in einwandfreiem Zustand?
  • Wie sieht der Motorraum aus?

Nehmen Sie sich hier ruhig viel Zeit – Vorsicht ist besser als Nachsicht. Auch die Fahrzeugpapiere sollten auf Ungereimtheiten überprüft werden: Sind alle Reparaturen vermerkt, ist die Auflistung der Vorbesitzer lückenlos?

Und vor allem: SIND NACHWEISE/RECHNUNGEN VORHANDEN?

Zuletzt steht dann die Probefahrt an: Hier lassen sich Mängel noch am ehesten ausfindig machen.

  • Funktionieren Bremsen und Kupplung einwandfrei?
  • Gibt es auffällige Nebengeräusche?
  • Wie sehen die Abgase aus?

Wenn die Zeit es erlaubt, kann es sich zudem lohnen, einen Gebrauchtwagencheck beim TÜV durchführen zu lassen. Nur sollte bedacht werden, daß auch der beste Prüfer nicht die typischen Modellkrankheiten aller Fahrzeuge kennen kann. Geprüft werden nur die bekannten Bauteile – welche eben für den TÜV notwendig sind. Für den absoluten Laien aber immer noch besser als gar nichts, in jedem Fall ist ein Kenner des gewünschten Fahrzeuges tatsächlich Gold wert.

Forever Young – bei der richtigen Pflege

Wenn man diese Kriterien beim Kauf beachtet, steht dem ungetrübten Youngtimer-Fahrspaß nichts mehr im Wege. Denn die jungen Klassiker sind nicht nur stylisch – häufig verfügen sie auch schon über durchaus moderne Ausstattung, wie Klimaanlage oder elektrische Fensterheber.

Kaum noch erschwinglich: BMW M3 E30 Evo1 von 1988

Zudem haben sie aufgrund ihres Alters den größten Wertverlust schon hinter sich gelassen. Aufgrund ihres Kultstatus steigen viele Modelle im Wert mit der Zeit sogar wieder rasant an, sodass sie sich durchaus als Wertanlage eignen. Dies gilt jedoch nur, wenn der Wagen gut gepflegt und regelmäßig gewartet wird.

Denn: je älter ein Auto wird, desto mehr Zuwendung verlangt es auch.

Fotos: Hersteller (Audi, Opel, BMW)

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