Kindersitze im Kleinwagen

Wer sein Kind im Auto immer sicher transportieren möchte, muss bis zu drei unterschiedliche Autokindersitze bis zum zwölften Lebensjahr des Kindes kaufen: Als erstes eine entgegen der Fahrtrichtung montierte Babyschale, die bis zu 13 Kilo Körpergewicht ausreicht (Normgruppe 0+), im Anschluss daran einen Sitz der Gruppe I bis 18 Kilogramm und letztendlich einen mit wachsenden Sitz, der ausreicht bis das Kind zwölf Jahre alt oder 1,50 Meter groß ist (Gruppe II/III). Die Kosten für diese Sitze belaufen sich insgesamt auf etwa 360,- €.

Auf was sollte man achten

Vor dem Kauf sollte man den Kindersitz unbedingt im eigenen Auto und Kind ausprobieren. Nur so kann man sicher sein, dass sich der Kindersitz im Fahrzeug auch wirklich so leicht installieren und verstauen lässt. Kinder sind teuer, die passenden Sitze allerdings auch. Besonders ärgerlich ist, dass die Sitze je nach Gewichtsklasse gewechselt werden müssen. Aber hier darf man auf keinen Fall sparen und größer kaufen als nötig. Gerade bei zu groß gekauften Sitzen ist die Gefahr, dass Kinder unter den Gurten im Falle eines Unfalles hindurchtauchen. Lieber einen neuen Gebrauchten bei Ebay kaufen, als den falschen Sitz benutzen.

2008 ist eine neue Norm in Kraft getreten, Uraltmodelle, die vor 1997 hergestellt worden sind, sollten nicht verwendet werden. Ungeachtet des aktuellen Testergebnisses: Iso-Fix fixiert den Kindersitz am besten. Diese Befestigung legt zudem die Sitzposition genau fest, nur so können die Gurte richtig funktionieren. Ein großer Nachteil der Iso-Fix-Befestigung liegt darin, dass vorwiegend nur zwei Sitze auf der Rückbank arrangiert werden können. Diese Einschränkung muss unbedingt eingehalten werden.

Kinder wachsen schnell – auch die Sicherheit im Auto muß daran angepasst werden.

Babyschale, Kindersitz und Sitzkissen

Von viele Eltern wird eine Babyschale auf dem Beifahrersitz vorgezogen, weil sie dann einen geradlinigeren Kontakt zum Baby haben. Dieser Platz hat allerdings seine Fallen. In mancher Hinsicht wird der Fahrer leicht abgelenkt, gewichtiger ist aber noch, dass der Beifahrerairbag außer Betrieb genommen werden muss. Sobald ein Erwachsener vorne Platz nimmt, muss der Airbag entsprechend wieder eingeschaltet werden.

Kindersitze werden in der Bekanntschaft gern weitergereicht. Modelle, die Beschädigungen aufweisen, müssen unbedingt aussortiert werden. Es ist wichtig, dass die Schultern richtig von den Gurten gehalten werden und diese nicht über die Schultern gleiten. Hier ist Behutsamkeit gefragt, aber auch dicke und weite Kleidung kann den sicheren Halt aufs Spiel setzen. Ein Kindersitz kann nur sichern, wenn Befestigung und Schnallen richtig arbeiten. Wenn sich eine Befestigungszunge nicht mehr richtig in die Schlaufe führen lässt, ist der Sitz unbrauchbar. Wenn die ganze Sicherung defekt ist, muss der Sitz ausgetauscht werden.

Aktuelle Ergebnisse des großen ADAC-Kindersitztest. Erschreckend: sechs der zehn überprüften Produkte erhielten das Urteil “mangelhaft”.

Für Kinder, die nicht in die Gruppen der Sitze fallen, verwendet man ab und zu Sitzkissen. Diese erhöhen das Kind auf die Sitzhöhe der Erwachsenen. Sie sind aufgrund ihrer Größe und Beschaffenheit flexibler zu händeln und sehen nicht so “infantil” aus. Allerdings geben sie durch ihr Material aber keinen zusätzlichen Schutz im Gegensatz zu den umständlicheren Schalengeräte. Schalen schützen Kopf, Hals, Rücken und Oberkörper und schirmen sogar die Seiten ab. Das kann das Sitzkissen nicht.

Kindersitze erweitern den Schutz des Fahrzeugs zweckmäßig für kleine Insassen. Sie bieten aber keinen uneingeschränkten Schutz. Wer sich aber ernsthaft Gedanken um die Sicherheit des Kindes macht, muss aufmerken, dass gerade im Segment der Fahrzeugsicherheit die Fortschritte außerordentlich groß sind. Für junge Familien ist das eine herbe Erkenntnis, aber die Sicherheitsstandards in einem 12 Jahre alten Kleinwagen sind mit denen einer Mittelklasse-Limousine von heute nicht zu messen. Was bedeutet, dass der Zweitwagen der Familie, meist ein Kleinwagen, nicht unbedingt für den sicheren Transport des Nachwuchses zu empfehlen ist.

Empfehlenswerte Modelle

Laut Test sind folgende Modelle empfehlenswert oder gar Testsieger in ihrer Kategorie. Für die Gruppe 0+ ist der Britax Römer Baby Safe Plus SHRII mit Isofixbasis Testsieger mit dem Testergebnis „sehr gut“. In der Kategorie I hat der Maxi Cosi Pearl die Spitzenposition mit dem Testergebnis „sehr gut“ inne. Für die Gruppe II / III gilt der Cybex Solution X-Fix mit dem Testergebnis „gut“ als empfehlenswert.

Fotos: ADAC

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