Travec Tecdrah 4×4 – Preishammer für Individualisten

Er ist nichts für eitle Schönlinge, oder die Jedermanns, die unbedingt ihr wildes Image vor den Nachbarn mit einem Offroader pflegen müssen. Erinnern Sie sich noch die ursprünglichen Geländewagen? Ohne Schnörkel, ohne Luxus – aber dafür mit einer gehörigen Prise Abenteuer wenn es abseits der Straßen ins Gelände ging? Diese Fahrzeuge machen sich rar, heutzutage als SUV pflegt man die gesittete Gangart. Das ist auch eher Pflichtprogramm, wer will schon das teure Fahrzeug durch Kratzer und Dreck ruinieren und sich dem Unmut der Ehefrau aussetzen? Hier kommt der Travec Tecdrah ins Spiel! Er ist einer dieser urigen Geländewagen, stammt aber aus dem Hier & Jetzt und soll mit seinem günstigen Preis viele Kunden anlocken.

Travec Tecdrah – Preislich attraktiv

Zitieren wir den Hersteller doch am besten mit seinen eigenen Worten:

Der TECDRAH schliesst die Lücke zwischen SUV (Sport-Utility-Vehicle), Freizeitfahrzeug und Geländewagen. Das Design orientiert sich an bestehenden Ikonen aus dem Bereich der Freizeit- und Geländefahrzeuge. Der Designer Sergey Nougnyi hat dabei eine zeitlose und gebrauchsorientierte Kunststoff-Außenform gezeichnet, welche dem TECDRAH einen unverwechselbaren Stil gibt. Der TECDRAH ist das Fahrzeug für die Nische: als Vermiet-, Freizeit- oder Nutzfahrzeug mit hoher Bodenfreiheit und geringen Unterhaltskosten.

Und da steht er nun, in seinem knalligen Orange und der kantigen Zickzack-Linienführung und wirkt einfach authentisch. Keine Spur von aerodynamischen Spielchen, der Suche nach einer massenkompatiblen Optik auf Biegen und Brechen. Designer Sergey Nougnyi muß sich das Fahrzeug mit einer Kettensäge und Axt aus dem Vollen geschlagen haben. Der Travec Tecdrah schafft es mit einer klaren Botschaft zu überzeugen: “Nimm mich, oder eben nicht!”.

Künftiges Freizeitmobil zum Abbau von Stress? Travec Tecdrah mit Renault und Nissan Technik.

Der Preis ist dabei interessant: Um die 13.000 Euro für die 4×2-Version, die 4×4-Version wird sich am Dacia Duster orientieren und an die 18.000 Euro kosten. Seine Konkurrenten stellen sich auf als Suzuki Jimny und Lada Niva – das dürfte spannend werden!

Die Karosserie des Travec Tecdrah

Tragendes Bauteil des Tecdrah ist keine gängige Ganzstahl-Karosserie, das Fahrzeug kombiniert einen integrierten Rahmen und eine Sicherheitszelle aus Aluminiumprofilen. Diese Konstruktion findet sich auch im Rallyesport wieder. Der Rahmen ist feuerverzinkt und so gegen Witterungseinflüsse gut geschützt, Standard im Wohnwagenbau – ideal für ein Auto im Gelände. Der Hersteller geht von einer Haltbarkeitsdauer von 25 Jahren aus. Um verschiedene Radstände und Karosserieformen zu ermöglichen, ist das Rahmensystem flexibel und modular aufgebaut. In der Verbindung der Rohr- und Profilelemente kommt zum Teil neueste Klebe- und Verbindungstechnik zum Einsatz. Weitere Modelle auf der Tecdrah-Plattform scheinen also schon sicher.

Travec Tecdrah Leichtgewicht dank Kunststoff-Beplankung

Die ABS-Karosserie bietet keine statische Funktion, sondern dient lediglich als Verkleidung für die darunterliegende Rahmenstruktur. Die Umwelt freut sich zusätzlich, denn das ABS-PMMA Kunststoffmaterial besteht bis zu 72% aus Plastikabfällen. Positiver Nebeneffekt des recycelten Granulates ist seine Widerstandsfähigkeit. Je nach beanspruchter Stelle am Fahrzeug können bei der Herstellung zusätzliche Fasermaterialien eingearbeitet werden, um den Tecdrah fast imum gegen äußere Einflüsse werden zu lassen. Vollgetankt und mit allen notwendigen Flüssigkeiten an Bord wiegt der Travec Tecdrah nur 1.308 kg (mit dem Diesel). Dabei ist der Allradler kein zierliches Fahrzeug geworden, er bietet durchaus üppige Proportionen.

Verzeiht auch gröberen Umgang – Außenhaut aus ABS-Kunststoff.

Bewährte Technik von Renault/Nissan im Travec Tecdrah

Keine Experimente ging Travec bei der Wahl von Zulieferteilen ein. Es handelt sich um gängige Großserienware aus dem Renault/Nissan Konzern. Das sichert gleichzeit auch die Ersatzteilversorgung, falls es doch nach einer Partie im Busch etwas härter zur Sache ging. Das Fahrwerk inklusive Antrieb und die Innenausstattung entstammen dem Dacia Duster, während die Hinterachse dem Nissan Qashqai entnommen wurde. Verschleißteile können somit bequem über Renault und Nissan Händler vor Ort bezogen werden, später sollen spezielle Travec Stützpunkte folgen.

Kurz übersetzt wurde das Getriebe des Tecdrah, der 1. Gang (5.79 km/h bei 1.000 U/min-1) verbessert auf schlechten Wegen das Fahren mit geringer Geschwindigkeit und die Anfahrt in beladenem Zustand oder am Berg. In der Allradversion stehen drei Fahrstufen zur Verfügung, die per Schalter aktiviert werden können. Die 4×2-Version wird von einem 1,6-Liter-Benziner angetrieben (nicht in Deutschland erhältlich), während die 4×4-Version den 1.461 cm³ Common-Rail Direkteinspritzer mit 66 kW (90 PS) und 200 Nm (bei 3.750 U/min-1) für Vortrieb nutzt. Speziell der Diesel dürfte sehr gut zu dem Konzept passen, mit 5,3 Liter auf 100 Kilometer ist dieser zudem sparsam. Einen ersten Fahrbericht liefern die Kollegen von 4wheelfun.de.

Fazit Travec Tecdrah

Er ist erfrischend, rennt nicht auf Krampf einer Mode hinterher und überzeugt dazu mit sinnvollen Details. Das macht den Tecdrah aber nicht zur kapriziösen Geländediva für die Fraktion “Ich könnte ja!”, er ist für sich genommen einfach ein simples Fahrzeug ohne die inzwischen gewohnte Optik der Einheits-SUV und bietet dank bewährter Komponenten eine stabile Basis. Und wer doch Wert auf das Ego legt: trotz dem Handicap der Leistung, wen würden Sie in der Fußgängerzone ungläubiger bestaunen – Audi Q5 oder Travec Tecdrah im knalligen Orange und kantiger Optik?

Technische Daten

Lieferprogramm für Deutschland* SOFTTOP90 PS Diesel4x4 (ab 2012) HARDTOP90 PS DIESEL4x4 (ab 2012)
ALLGEMEINE DATEN
Wendekreis innen (in Meter) 10,44 10,44
Gemischbildung Common-Rail-Direkteinspr. Common-Rail-Direkteinspr.
Antriebsart Allradantr. Allradantr.
Vorderachse Pseudo McPherson Achse mit unteren Querlenkern und Querstabilisator
Hinterachse Mehrlenker- Hinterachse vom Typ Pseudo McPherson Mehrlenker- Hinterachse vom Typ Pseudo McPherson
Kofferraum nach VDA-Norm (min. / max. in Liter) 443 / 1.604 * 443 / 1.604 *
Kraftstofftank (in Liter) 50 50
Bremssystem vorne/hinten ABS mit EBV ABS mit EBV
Motor
Kraftstoffart Diesel Diesel
Getriebe 6-Gang Schaltgetr. 6-Gang Schaltgetr.
Antrieb ALLRAD Allrad
Hubraum (cm3) 1.461 1.461
Max. Leistung (kW/PS bei U/min) 66/90 bei 3.750 66/90 bei 3.750
Max. Drehm. (Nm bei U/min) 200 bei 1.750 200 bei 1.750
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 148 148
Beschleunigung (0-100 km/h in s) 14,9 14,9
Verbrauch innerorts / außerorts / kombiniert (l/100 km)** 5,8 / 5,2 / 5,3 5,8 / 5,2 / 5,3
CO2-Emission kombiniert g/km** 165 139
Rußpartikelfilter Serie Serie
Schadstoffarm nach Abgasnorm Euro 5 Euro 5
Leergewicht (kg / Minimalgewicht inkl. Füllmengen und 75-kg-Fahrer) 1.363 1.363
Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 1.838 1.838
Zulässige Anhängelast (kg) gebremst 12 % / ungebremst 1.500 / 680 1.500 / 680
Zulässiges Gesamtzuggewicht (kg) 3.338 3.338
Stützlast / Dachlast (kg) 0 75 / 80
Serienbereifung 215/65 R16 215/65 R16

ABMESSUNGEN (Maße in mm)

A Radstand 2.450
B Gesamtlänge 4.185
C Überhang vorn 730
D Überhang hinten 724
E Spurbreite vorn 1.560
F Spurbreite hinten 1.567
G Gesamtbreite ohne Außenspiegel mit Außenspiegel 1.814 2.035
H Höhe, unbeladen 1.792
K Bodenfreiheit, beladen 395
L Kniefreiheit 160
M Ellbogenfreiheit vorn 1.408
M1 Ellbogenfreiheit hinten 1.376
N Innenbreite zwischen Blenden vorn 1.250
N1 Innenbreite zwischen Blenden hinten 1.222
P1 Kopffreiheit Vordersitze 980
P2 Kopffreiheit Rücksitze 930
Y2 Ladebreite 912
Z1 Ladelänge 565
Z2 Ladelänge (Rücksitzbank umgeklappt) 565
Böschungswinkel
1 Vorne 47°
2 Rampenwinkel 25°
3 Hinten 41°

* Tecdrah 1.6 PTi (Benziner) mit Leergewicht 940 kg ist nicht in Deutschland lieferbar.

** Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (Euro 5) in der jeweils gegenwärtig geltenden Fassung und ohne Zusatzausstattung ermittelt. Die Werte dienen allein Vergleichszwecken und beziehen sich weder auf ein einzelnes konkretes Fahrzeug noch sind sie Bestandteil des Angebots. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem “Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen” entnommen werden, der bei allen TRAVEC-Partnern und bei der Deutsche Automobil Treuhand (DAT) unentgeltlich erhältlich ist.

Travec Tecdrah Videos

Bilder: Hersteller / Travec

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8 Antworten

  1. Morti sagt:

    Mir gefällt der Tecdrah! Ja, ein echter Geländewagen ist das nicht. Aber für den Kampf mit dem Bordstein reicht das. Wer als Fahrer seines SUV fährt denn wirklich ins Gelände? Und damit meine ich keinen Feldweg, wo es etwas holpert?! Eben!

    Wenn der auf den Markt kommt, riskiere ich einen zweiten Blick ;-)

    Gruß aus Hessen
    Morti

  2. Redaktion sagt:

    Reine Geschmackssache, ich finde den auch cool. Ich glaube wir können uns darauf einigen, daß es für richtiges Gelände bessere Fahrzeuge gibt. Aber um aufzufallen…warum nicht :)

    gruß Markus

  3. Martin Christian Schmidt sagt:

    Woher wollt Ihr denn bitte jetzt schon wissen, wie gut der Tecdrah im Gelände sein wird, ohne Ihn selbst gefahren zu sein? Also ich werde ihn baldmöglichst Probe fahren und mir dann mein Urteil bilden. Das Äußere des Tecdrah – insbesondere in Orange hat jetzt schon meine volle Sympathie – nicht nur weil Orange meine Lieblingsfarbe ist, sondern vor allem, weil es endlich mal wieder ein Auto mit Ecken und Kanten ist und kein rundgeschlecktes Einerlei der großen Automobilhersteller. Der Preis (was man so auf verschiedenen Internetseiten liest) ist ebenfalls ein Grund – ich meine heute bekommt man ja unter 30T EUR fast kein Auto mehr, daß in etwa so individuell ist wie der Tecdrah! Einzigster Wehmutstropfen ist meiner Meinung nach die Innenausstattung aus Plaste und vom Dacia Duster übernommen – hier hätte Travec ruhig konsequent den eigenen Weg gehen können und was kantiges aus Eigenproduktion entwerfen können à la Armaturenbrett vom Bundeswehr Mercedes “Wolf” G-Klasse 250 GD. Vielleicht kann man da ja selbst etwas dran ändern, wenn man einen besitzt. ;-)
    Auf jeden Fall ist der Tecdrah in meiner Top 5 für die Wahl meines nächsten Gefährts!

  4. TRAVEC sagt:

    Der TECDRAH wird nicht auf Basis von Renault- oder Nissan-Komponenten gebaut. Das Unternehmen hat sich für einen anderen Lieferanten der Kernbaugruppen für den TECDRAH entschieden. 15.01.2012

  5. Wacker sagt:

    Wenn dieses Fahrzeugs wirklich in Deutschland endgefertigt wird und damit deutsche Arbeitsplätze entstehen, werde ich kaufen.

    Wenn dann das Grundfahrzeug noch von Opel (Deutschland) kommt – umso besser.

    Das Fahrzeug ist genau mein Stil.

  6. Martin Christian Schmidt sagt:

    Wenn die Technik nicht von Renault oder Nissan kommt, sind wir sicher nicht böse! ;-)
    Es gibt genügend andere gute oder sogar bessere Hersteller. Von wem der Travec auch die Technik bekommen wird – was schade ist, daß er erst im Sommer 2013 in der BRD auf den Markt kommen wird (Falls sich nicht wieder etwas verschiebt). Die Werbetrommel wurde kräftig gerührt (siehe Off-Road und andere 4×4 Zeitschriften) – wir hoffen auf baldige Ergebnisse und warten weiterhin gespannt!
    P.S. @ die Marketingleute von Travec: Wie steht`s um ein eigenes FB-Profil für den Tecdrah? Mit aktuellen News, etc.?

  7. Peter sagt:

    Was ist aus dem travec tecdrah geworden?

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