LED-Technologie im Automobilbereich
Bereits Xenon- und Bi-Xenon-Lampen bieten eine sehr gute Lichtausbeute aber die neuen LEDs bieten noch mehr Licht bei deutlich geringerem Stromverbrauch. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist, dass sie sich leichter justieren lassen. Jedoch setzten die Hersteller auf verschiedene Konzepte. Das Ergebnis ist hier wie dort ziemlich beeindruckend und lässt Glühlampen als Relikte von gestern erscheinen.
LED-Lichttechnologie von Mercedes-Benz
Der Autobauer Mercedes setzt künftig nur noch auf die LED Technik. Der Vorteil der LEDs liegt laut Mercedes darin, dass diese sich einzeln ansteuern lassen und können bei Gegenverkehr auch gezielt ausgeblendet werden. Dabei bleibt es dann links und rechts neben dem Fahrzeug trotzdem noch hell.
Aber wie funktioniert diese Technik? Wichtig ist es, so viel Licht wie möglich auf die Straße zu bringen, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden. Hier schalten gewöhnliche Fernlichtassistenten das Fernlicht einfach komplett ab, sobald ein Fahrzeug vorausfährt oder entgegenkommt. Die weiterentwickelten Systeme von Mercedes bauen dagegen auf hochauflösende Kameras. Diese erkennen andere Verkehrsteilnehmer und dimmen das Fernlicht dann herunter.
In nicht mehr ferner Zukunft wird Mercedes-Benz seine „High Range“ LED-Scheinwerfer-Technologie um Fernlicht erweitern. Aktueller Stand der Technik: Multibeam-Scheinwerfer in der CLS-Klasse mit 24 einzelnen Hochleistungs-LEDs.Zudem können die Systeme das Licht um Gegenstände herum lenken. Dazu erhalten dann einige LEDs keinen Strom und ein Teil der Straße bleibt weiterhin beleuchtet. Eine längere Lebensdauer der LEDs ist zusätzlich garantiert und erhöht die Wirtschaftlichkeit der Systeme.
Im aktuellen CLS wurden dafür 24 LEDs verbaut, womit sich der Gegenverkehr grob ausblenden lässt. Die nächste Generation soll bereits 84 LEDs je Scheinwerfer erhalten. Dadurch kann die Ausblendung noch genauer und feiner erfolgen. Diese jetzige Technik verspricht bereits ein Lichtplus von bis zu 30 Prozent.
Gemeinsam mit Osram und Hella wird diese Technik aber noch mehr verfeinert. Durch die Integration vieler Schaltungsquellen lassen sich 1.024 Pixel einzeln ansteuern. Bereits für 2016 oder 2017 ist ein Serieneinsatz geplant.
Ein kleines, technisches Wunderwerk: ein Multibeam-Scheinwerfer aus der aktuellen CLS-Klasse. Die nächste Stufe: 84 LEDs machen die Nacht (fast) zum Tag.Im folgenden Video von Osram werden die vielfältigen Einsatzzwecke besonders deutlich:
Hoher Stand der Entwicklungsarbeit in der Lichttechnik
Dies macht die aktuelle Unfallstatistik deutlich. Circa 20 Prozent der Autofahrten finden bei Dunkelheit statt. Zu dieser Zeit passieren ungefähr 40 Prozent aller tödlichen Unfälle, da die Hindernisse oft zu spät erkannt werden. Durch mehr Licht könnte dann die Unfallhäufigkeit verringert werden. Nach Untersuchungen von Mercedes nutzen lediglich acht Prozent der Autofahrer das Fernlicht. Bereits das adaptive Fernlicht wird von 23 Prozent der Fahrer genutzt und das automatisch ausblendende System von 65 Prozent.
In dieser Grafik wird deutlich wohin die Entwicklung bei den Scheinwerfern geht.Der Idealfall wäre, dass sich das Fernlicht dann außerhalb von geschlossenen Ortschaften selbstständig und permanent regelt. Schön wäre dies zudem, wenn das für alle Verkehrsteilnehmer möglich wird und nicht ausschließlich für Fahrer von Oberklasse-Fahrzeugen.
Fotos: Hersteller (Mercedes-Benz)
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Was machen dann nur die ganzen Anbieter von Glühbirnen mit ihren “Jetzt mit 150% mehr Licht” Angeboten :D Finde ich eine gute Entwicklung, wird auch Zeit daß sich in diesem Bereich endlich mal was tut!
Schöne neue Technologie. Doch was passiert im Falle eines Defektes? Beispiel: bei dem Opel Astra H Caravan meiner Frau ist ein der Bi-Xenon Scheinwerfer mit Kurvenlicht an einer Ecke trübe geworden. Der TÜV hat das bemängelt. Kostenpunkt? Locker über 600 Euro ohne Einbau. Ein normaler Scheinwerfer (ohne Bi-Xenon mit Kurvenlicht) liegt bei Ebay um die 60 Euro. Klar, mehr Licht ist toll, aber dann darf der Spaß auch bloß nicht kaputt gehen. Bei den Hightech Scheinwerfern oben schwankt mir böses. Der Technologie Supergau sozusagen. Dann wäre es eventuell sogar möglich die Kurve im Dunkeln mit 100 km/h statt 50 km/h zu fahren. Ob das der richtige Weg ist, oder vielleicht die passive Sicherheit doch mehr im Kopf des Fahrers stattfinden muß anstatt durch die Elektronik um ihn herum?