Lada Taiga 4×4: Der kraxelnde Russe

Wie wäre das: einen geländegängigen Oldtimer fahren, ohne diesen selbst aufwändig restaurieren zu müssen (oder zu lassen). Alles kein Problem, sogar noch ein günstiges. Einer dieser Urgesteine ist der Lada Niva – neu in Deutschland nur noch als Taiga 4×4 erhältlich.

Der kompakte Russe wildert mit seinem permanenten Allradantrieb bereits seit 1976 durch Wälder und über Felder, hat sich optisch wie technisch aber kaum unverändert. Ob das nun an mangelnder Innovationsfreude des Herstellers liegt, oder schlicht nie wirklich Kapital vorhanden war – wahrscheinlich trifft beides zu. Macht im Endeffekt nichts, denn was im riesigen Russland bis heute taugt, kann auch als Taiga 4×4 für deutsche Straßen nicht so schlecht sein.

Seit fast 40 Jahren wird der Lada Taiga nun also nahezu unverändert gebaut. Dadurch hat der Wagen eine treue Fangemeinde, welche seinen ungekünstelten Charme zu schätzen wissen. Gegenüber modernen SUV oder wirren Crossover Mixturen punktet der Russe vor allem damit: Geländegängigkeit. Dazu ist die simple Technik fernab von Assistenzsystemen einfach zu reparieren. Wenn dann mal der Rost nicht wäre…

Rustikal, die Technik des Lada Taiga 4×4

Der Motor des Lada Taiga mit der Bezeichnung 1.7i leistet 83 PS bei 5.000 U/Min-1 und stemmt immerhin 129 NM bei 4.000 U/Min-1 auf die Kurbelwelle. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h dauert dann auch um die 19 Sekunden, je nach Lust & Laune rafft sich der Taiga zu knapp 140 km/h Höchstgeschwindigkeit auf.

Der Einsatzzweck ist also klar: selbst auf der Landstraße geht jeder moderne 1-Liter-Kleinwagen dynamischer. Die Stärken des kleinen Waldarbeiters und Jägers Liebling liegen im Gelände. Mitte bis Ende der 1990er war der Lada Taiga bzw. Niva sogar mit einem 1,9 Liter Dieselmotor von Peugeot erhältlich, der bei der Bestellung eines Neuwagens heute nicht mehr zu erhalten ist. Gebrauchte Taiga mit Dieselmotor lassen sich auch heute noch im Internet finden, die Preise dürfen allerdings durchaus als „stolz“ betrachtet werden.

Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen: die technische Ausstattung des Geländegängers ist bescheiden. Der Lada Taiga verfügt über ein Untersetzungsgetriebe, Differentialsperre, ABS und sogar Servolenkung. Airbags fehlen, nicht einmal der Fahrer bekommt im Falle des Falles einen ab.

Mit einem Preis von 10.990 Euro ist der Lada Taiga für einen echten Geländewagen günstig. Zum Vergleich: Alternativen wie der Toyota RAV4 oder der Jeep Patriot kosten um die 25.000 Euro aufwärts. Im Unterhalt ist der Lada Taiga kein Kostverächter, ca. 11 Liter Benzin auf 100 Kilometer sind fast immer drin.

Schon die Kosten für den Kauf eines neuen Lada Taiga sind gering. Zahlreiche Sondermodelle, wie aktuell der Taiga 4×4 Snow, Taiga 4×4 Multitalent, Taiga 4×4 Jagd, Taiga 4×4 Across, Taiga 4×4 Rada und sogar eine Version mit Schneepflug oder Dachzelt sind neu käuflich zu erwerben. Geringe Neupreise, geringe Preise bei Gebrauchtwagen.

Den alternden Russen gibt es bereits ab 1.500 Euro, siehe auch direkt bei gebrauchte SUV auf mobile.de – nur gibt es in dieser Preisklasse den Rost meist gratis dazu. Eines der beständigen Übel, sofern nicht sorgsam mit Hohlraumkonservierung und Unterbodenschutz gearbeitet wurde. Wer hier nicht über das Mindestmaß an Schraubertalent verfügt, sollte um diese Angebot eher einen Bogen machen. Hilfreich ist es, noch vor dem Kauf zu schauen, auf was man sich einlässt. Linktipp sind hier das Niva Forum unter www.niva-technik.de/forum und auch die Lada Niva IG.

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