Die Geschichte der Cooper Tire & Rubber Company
Die Cooper Tire & Rubber Company gibt es schon seit über 100 Jahren – höchste Zeit also, die bewegte Geschichte des traditionsreichen US-Reifenherstellers Revue passieren zu lassen.
Die Anfänge von Cooper Tire
Angefangen hat alles im Jahr 1914 in Akron im US-Bundesstaat Ohio. Dort erwarben die beiden Schwäger John F. Schaefer und Claude E. Hart die M and M Manufacturing Company, einen Hersteller von Reifenpflastern, -klebern und -reparaturkits. Kurz darauf erweiterten sie ihr Geschäft durch den Ankauf der Giant Tire & Rubber Company und zogen ins rund 180 km entfernte Städtchen Findlay, das bis heute der Hauptsitz von Cooper geblieben ist.
Auch wenn Cooper Tires bei uns eher zu den unbekannten Reifenherstellern gehört – die amerikanische Firma existiert bereits über 100 Jahre.Dieser Name kam aber erst 1920 auf. Namenspatron war damals Ira J. Cooper, ein leitender Angestellter, der die Cooper Corporation ins Leben rief. Das Unternehmen florierte, bis der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs für einen jähen Expansionsstopp sorgte.
In den anschließenden Schreckensjahren fielen die Produktionsanlagen in die Hände der US-Kriegsmaschinerie. Nach Kriegsende gelang die Rückkehr zur erfolgreichen Reifenproduktion, untermauert durch die Umbenennung in den heutigen Namen: Cooper Tire & Rubber Company.
Rasantes Wachstum zwischen Nachkriegszeit und Jahrtausendwende
1960 ging das Unternehmen an die Börse und schaffte es rund zwei Jahrzehnte später auf die Fortune Global 500, einer Liste der 500 umsatzstärksten Firmen der Welt, die jährlich vom Wirtschaftsmagazin Fortune erstellt wird. Der nächste Meilenstein datiert aus dem Jahr 1991, als der Nettoumsatz erstmals die Grenze von einer Milliarde US-Dollar überstieg. Zum Millenniumwechsel übernahm Cooper die im Gummi- und Kunststoffgewerbe tätige Standard Products Company und besaß fortan 60 Produktionsstätten in 13 Ländern.
Ziel war es nun, sich breiter aufzustellen:
1997 erfolgte die Akquisition der renommierten englischen Reifenmanufaktur Avon Tyres, bekannt für ihre hochwertigen Motorradreifen, und 2003 jene von Mickey Thompson Performance Tires & Wheels, einem ausgewiesenen Offroadreifen-Spezialisten. Noch im selben Jahr wurde ein Joint Venture mit der taiwanischen Kenda Rubber Industrial Company fixiert und nahe der chinesischen Industriemetropole Shanghai ein Werk errichtet, um Lkw-Pneus zu fertigen.
Letzte Schritte zum Global Player
2004 stieß der Reifenkonzern seine Autozulieferer-Sparte namens Cooper-Standard Automotive inklusive 47 Fertigungsstätten ab und kassierte dafür 1,165 Milliarden US-Dollar. Der Erlös wurde zum Teil dazu verwendet, um sich zum Mehrheitseigner von Chinas damals drittgrößtem Reifenhersteller Chengshan aufzuschwingen und im chinesischen Rongcheng die Cooper Chengshang Tire Company zu eröffnen.
Der Blick auf die Produkte in der Vergangenheit lag noch eher auf Geländereifen, allerdings mischt Cooper Tires inzwischen global dank zahlreicher Partnerschaften auf dem Reifenmarkt mit und ist längst mit einem Produktsortiment vom Stadtauto bis zum Sportwagen breit aufgestellt.Doch der Blick ging nicht nur in den Fernen Osten, sondern auch in den Süden, genauer gesagt nach Mexiko. Der 50/50-Partnerschaft mit dem Reifenproduzenten Corporación de Occidente entsprang 2007 die Cooper Tire & Rubber Company de Mexico. Und um verstärkt in Europa Fuß zu fassen, insbesondere in den östlichen Ländern und in Russland, erstand Cooper im Januar 2012 ein Reifenwerk im serbischen Kruševac.
Aktueller Stand 2017
2013 unterschrieb das Unternehmen seinen ersten Pkw-Erstausrüstervertrag und bereifte zeitweilig den Ford Focus SE. Ein Jahr darauf feierten die Cooper-Verantwortlichen das 100-jährige Firmenjubiläum und hatten daher am 5. September 2014 die Ehre, die Schlussglocke der New Yorker Börse zu läuten.
Im Geschäftsjahr 2016 verzeichnete Cooper einen Gesamtumsatz von 2,92 Milliarden US-Dollar, unterhält Produktionsstandorte auf drei Kontinenten in über einem Dutzend Ländern und beschäftigt insgesamt mehr als 10.400 Mitarbeiter.