Winterreifenkauf: Auf diese Dinge sollte geachtet werden

Beim Einbruch der kalten Jahreszeit kommen viele Menschen in Vorweihnachtsstimmung. Doch genau so wichtig wie die Vorbereitung zum Fest ist jene auf Eis- und Schneeglätte. Seit einigen Jahren herrscht in Deutschland Winterreifenpflicht, deren Missachtung teuer werden kann. Denn neben Bußgeldern droht auch Ärger mit der Versicherung, die sich der Schadensregulierung verweigern kann.

Der Reifen muss viele teils gegensätzliche Funktionen übernehmen

Als einziger Kontakt zwischen Pkw und Straße übernimmt er Brems- und Seitenführungskräfte gleichermaßen. Gleichzeitig soll der Kraftstoffverbrauch so gering wie möglich ausfallen; aus Komfortgründen darf der Reifen wiederum auch nicht zu laut abrollen. Nicht einfacher wird der Kauf durch die großen Preisdifferenzen und die umfangreiche Auswahl in den gängigen Reifendimensionen.

Seit November 2012 fällt lässt sich die Entscheidung aber deutlich einfacher als bisher fällen:

Mit der Einführung des neuen EU-Reifenlabel sind die wichtigsten Eigenschaften auf einem Blick ersichtlich. Die Einteilung in Energieeffizienzklassen ist dem Verbraucher bereits von Kühlschränken oder Fernsehern bekannt, die genaue Bedeutung in der Regel aber nicht.

Ausgehend von einem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von 6,6 Liter auf 100 Kilometern beträgt der Mehrverbrauch zwischen den Klassen A und B bis zu 0,1 Liter, zur Klasse G beträgt der Aufschlag gar bis zu 0,66 Liter. Das bedeutet natürlich auch, dass der Verbrauchsunterschied bei einem Fahrzeug mit größerem Benzindurst ebenso weiter ansteigt. So wird schnell deutlich, dass ein teurer, aber dafür leicht abrollender Reifen durchaus auch eine wirtschaftlich sinnvolle Wahl sein kann.

Weil sich die Eigenschaften zum Ende der Lebensdauer aber wieder verschlechtern, sollte er nicht zu spät gewechselt werden. Bereits unterhalb von 4 mm nehmen die Hafteigenschaften ab, bei rund 3 mm besteht spätestens Handlungsbedarf. Das gesetzliche Minimum von 1,6 mm hat zwar auch für Winterreifen Gültigkeit, sollte aber keinesfalls als Maßstab dienen. Wer die Profiltiefe seines Reifens selbst nachmessen möchte und kein entsprechendes Messgerät dabei hat, kann das auch mit einer Euromünze machen:

Die Montage des Reifens sollte Fachleuten überlassen werden

Zwar ist beim Kauf der Reifen aufgrund des Reifenlabels nicht zwingend eine fachmännische Beratung notwendig, für die Werkstattleistungen fehlt den meisten Autofahrern aber die notwendige Ausrüstung. Vor allem das wichtige Auswuchten ist nur mit entsprechenden Geräten machbar, kann dann aber schnell erledigt werden – und entsprechend günstig ausfallen. Wer nicht nur bei den Reifen, sondern auch bei der Montage sparen möchte, sollte sich auf dem Portal von Autoservice umsehen. Da lassen sich Werkstätten in der Nähe online finden und für die gewünschte Dienstleistung kann zudem gleich ein Preis erfragt werden.

Die Winterreifenpflicht gilt prinzipiell nur bei Glätte. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Wagen bei Schneefall auch einfach stehen gelassen werden könnte. Rein rechtlich betrachtet ist das zwar grundsätzlich möglich, doch Winterreifen spielen ihrer Vorteile auch bei trockener Witterung aus:

Schon ab einer Temperatur von +7 Grad Celsius sind Winterreifen dem Sommerreifen überlegen.

Aus diesem Grund sollten Winterreifen zwischen Oktober und Ostern aufgezogen bleiben, selbst wenn zu Beginn des Frühjahrs nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. Wer seine Sicherheit nicht riskieren möchte, sollte das Umrüsten also keinesfalls infrage stellen. Durch das EU-Reifenlabel sind bei der Auswahl der Pneus keine Profis gefragt, allerdings sollten die neuen Reifen von Fachleuten ausgewuchtet und montiert werden.

Foto: Mercedes-Benz / Daimler

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