Porsche 928 – Im Schatten einer Legende
Der Zuffenhausener Autobauer Porsche zählt zu den erfolgreichsten Sportwagenherstellern weltweit und ist vor allem für seinen legendären 911 bekannt. Heute ist der 911 eine etablierte Größe in der Welt der Sportwagen und aus dieser nicht mehr wegzudenken. Wie bei kaum einem anderen Auto gelang es beim 911 das Design stets an den Puls der Zeit anzupassen und dabei aber dennoch immer unverkennbar sein zu lassen – einen 911 erkennen bereits Kinder auf den ersten Blick.
Stets abseits des 911er – Der Porsche 928
Dass man bei Porsche aber nicht immer so bedingungslos an diesem Erfolgsmodell festgehalten hat, scheint heute beinahe in Vergessenheit geraten zu sein. Doch zu Beginn der 80er-Jahre versuchte man tatsächlich, den 911 in Rente zu schicken und ihn durch ein anderes Modell zu ersetzen – den 928.
Wie die Pläne aus der Vorstandsetage Porsches aufgingen, dürfte heute jedem Autoliebhaber bekannt sein, doch die, glücklicherweise, fehlgeschlagene Beerbung des 911 macht den 928 keinesfalls zu einem schlechten Auto, sondern zeigt höchstenfalls seinen von Grund auf anderen Charakter. Heute zählt der Porsche 928 den gesuchtesten Youngtimern und kann durch individuelles Design, kraftvolle Motoren und einwandfreie Verarbeitung überzeugen. Gute Porsche 928, genauso wie andere gebrauchte Autos bei Car4You, kratzen mittlerweile an der 20 000-Euro-Marke und steigen in Zukunft sicher noch deutlich im Wert.
Präsentation des 928 im Jahre 1977
Der Porsche 928 wurde im Jahr 1977 auf dem Genfer Automobilsalon der Weltöffentlichkeit präsentiert. Bereits bei seiner Premiere spaltete er die Gemüter, vor allem hinsichtlich seines Designs. Dieses war durch eine runde Heckpartie, in die Karosserie integrierte Stoßstangen sowie versenkbare Frontscheinwerfer gekennzeichnet und gilt heute als stilbildend für die damalige Zeit. Große Teile der Karosserie wurden überdies aus Aluminium gefertigt, um ein sportlich-niedriges Fahrzeuggewicht zu gewährleisten. Die Ausstattung des Porsche 928 entsprach den gehobenen Standards der Luxusklasse und umfasste zum Beispiel eine Klimaanlage inklusive gesonderter Kühlung des Handschuhfaches. Elektrisch verstellbare Sitze sowie ein elektrisch betätigbares Schiebedach zählten in der damaligen Zeit zu den absoluten Novitäten und ließen den 928 auch im Bereich der Fahrzeugausstattung seiner Zeit weit voraus sein.
Bei seinem Debüt war der Porsche mit einem aus Aluminium gefertigten Achtzylindermotor mit elektronischer Motorsteuerung bestückt. Dieser war in Transaxle-Bauweise verbaut. Er hatte zu Beginn 4,5 Liter Hubraum und leistete daraus 240 PS, was ihn nach dem 911 Turbo mit 260 PS zum zweitstärksten Auto im Hause Porsche machte. Die Kraftübertragung erfolgte wahlweise über ein manuelles Fünfganggetriebe oder eine Dreigangautomatik. So gelang es dem für die damalige Zeit richtungsweisenden Gran Turismo gleich von Beginn an Fachpresse sowie solvente Kundschaft zu begeistern, was darin mündete, dass der 928 ein Jahr nach seinem Erscheinen zum Auto des Jahres gewählt wurde, was vor und nach ihm keinem anderen Sportwagen gelang.
Im Jahr 1980 wurde eine leistungsgesteigerte Version des 928, der 928 S, präsentiert. Dieser leistete aufgrund einer Hubraumerweiterung sowie einer höheren Verdichtung 300 PS, die den 928 S in 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigten und für eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h gut waren. Bei dieser Modellvariante wurde allerdings nicht nur die Leistung gesteigert, sondern auch der Preis erhöht. Dafür enthielt der 928 S nun frühere Sonderausstattung wie Klimaanlage und elektrisch verstellbare Sitze serienmäßig. 1984, zwei Jahre vor Einstellung des 928 S, wurde dessen Leistung um 10 PS angehoben sowie eine neuere Motorsteuerung eingesetzt. Kunden konnten nun auch ein Viergangautomatikgetriebe bestellen und ihren 928 S mit ABS ausrüsten.
1987 debütierte der 928 S4 als Nachfolger des 928 S. Der neue hatte einen 5-Liter-V8, der auf bleifreies Benzin ausgelegt war, mit einer Leistung von 320 PS verbaut. Diese Leistungssteigerung ermöglichte zusammen mit der optimierten Aerodynamik abermals verbesserte Fahrleistungen, sodass die Höchstgeschwindigkeit nun bei 270 km/h lag. Innen hielten ein elektronischer Tempomat, ein Hifi-Paket sowie eine D-Netz-Telefonvorbereitung Einzug.
Mit dem Erscheinen des noch sportlicheren 928 GT, der mit 330 PS 10 PS über dem 928 S4 lag, war der 928 S4 nur mehr mit Viergangautomatik erhältlich, da man ihn als komfortablen Reisewagen positionieren wollte. Der GT war hingegen ausschließlich mit manuellem Fünfganggetriebe erhältlich und machte auch optisch dank GT-Schriftzug und spezielle Felgen den sportlicheren Eindruck. Die letzten 928 S4 und GT liefen 1991 vom Band.
Als letzte Evolutionsstufe des Porsche 928 erschien 1992 der 928 GTS. Dessen Motor leistete 350 PS aus 5,4 Litern Hubraum. Sein breiteres Heck, der auffällige Heckflügel sowie 17-Zoll-Alufelgen unterschieden ihn optisch von seinen schwächeren Vorgängern.
1995 wurde der Porsche 928 GTS und mit ihm die gesamte Baureihe eingestellt. Der aktuell erhältliche Porsche Panamera gilt als logische Fortführung des 928-Konzeptes und somit mehr oder weniger als dessen Nachfolger.