Lamborghini Countach – Auto aus einer anderen Welt

Der Lamborghini Countach zählt zu den spektakulärsten jemals gebauten Autos, und das zu Recht. Bereits vor gut 40 Jahren, als er der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sorgte der Countach für offene Münder und auch heute ist der italienische Stier noch immer der Superstich in jedem Autoquartett. Mit dem Countach hat Lamborghini Automobilgeschichte geschrieben und sich selbst ein Denkmal gesetzt.

Geschichte des Lamborghini Countach

Der Lamborghini Countach war das Nachfolgemodell des legendären Miura und wurde bereits im Jahr 1971 auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt. Aufgrund der positiven Resonanz, die dem Prototypen entgegenschlug, entschied man sich bei Lamborghini, den Countach in Serie zu fertigen. Zu Recht, wie man im Nachhinein konstatieren kann, denn der Countach wurde erfolgreich 16 Jahre lang produziert. Neben einigen Facelifts und Modifikationen gab es auch zahlreiche Prototypen und Spezialanfertigungen, die heute sehr gesucht sind und sich unter Sammlern besondere Beliebtheit erfreuen.

Ende des Jahres 1973 – Großer Auftritt für den Lamborghini Countach LP 400.

Genauso wie noch heute erregte der Countach auch zum Zeitpunkt seiner Premiere durch sein futuristisch anmutendes Erscheinungsbild großes Aufsehen. Das Design des Countach, das eher an ein Raumschiff als einen italienischen Sportwagen erinnert, ist gerade in Anbetracht seines Erscheinungsjahres 1971 spektakulär und kann getrost als zukunftsweisend und visionär bezeichnet werden.

Der italienische Designer Marcello Gandini, der seinerzeit für das berühmte Designhaus Bertone tätig war, zeichnete sich für dieses Meisterwerk verantwortlich. Seine extreme Keilform und die sich beinahe senkrecht öffnenden Scherentüren sind die optischen Markenzeichen des Countach. Auch technisch ließ Lamborghini mit dem Countach seine Muskeln spielen. Großvolumige 12-Zylindermotoren mit Leistungen zwischen 355 und 455 PS bei den Serienmodellen sowie eine Gitterrahmenkonstruktion sprechen für eine ingenieurstechnische Spitzenleistung. Mithilfe von Fertigungsverfahren wie Druckguss wurden Hochleistungsbauteile gefertigt, die der enormen Leistung des Countach gewachsen waren. Im Jahr 1990 lief der letzte Countach vom Band. Das Nachfolgemodell Diablo orientierte sich stilistisch am Countach und wurde bis 2001 gebaut.

Betörendes Heck wie mit der Axt aus dem Vollen geschlagen. Und Platz des V12-Motors.

Modelle des Lamborghini Countach

Im Jahr 1974 lief der erste Countach mit der Bezeichnung LP400 vom Band. Hinter dieser kryptischen Buchstaben-Zahlenkombination verbirgt sich der Hubraum sowie die Motorposition. In diesem Countach wurde ein 12-Zylindermotor mit 4 Litern Hubraum verbaut. LP steht für Longitudionale Posteriore, was die Einbauposition des vor der Hinterachse positionierten Mittelmotors beschreibt. Der Motor brachte es auf eine stattliche Leistung von 375 PS, die mittels 5-Ganggetriebe auf die Hinterachse übertragen wurden.

Das Cockpit des Countach LP 400 bietet eine eindrucksvolle Landschaft von analogen Anzeigen.

Im Jahr 1978 wurde der Countach LP400 vom LP400S abgelöst. Dieser wurde bis 1982 gebaut und hatte mit 355 PS 20 Pferdestärken weniger unter der Haube als der LP400. Optisch unterschied er sich von seinem Vorgänger durch Kotflügelverbreiterungen sowie Front- und Heckspoiler. Diese Veränderungen ließen den ohnehin bereits auffälligen Countach nicht nur noch aggressiver erscheinen, sondern sorgten auch für einen höheren Anpressdruck was höhere Kurvengeschwindigkeiten und bessere Beschleunigungswerte ermöglichte.

Ab 1982 wurde der Countach LP500S verkauft. Dieses Modell verfügte auch erstmals über einen überarbeiteten Motor mit 4,8 Litern Hubraum und 375 PS. Somit konnte man wieder an die Leistung von 1974, dem Erscheinungsjahr des Countach, anknüpfen. Im Jahr 1985 wurde der LP500S vom LP500S Quattrovalvole abgelöst. Dieses Modell brachte es dank 5,2 Litern Hubraum und vier Ventilen pro Zylinder auf beeindruckende 455 PS. Diesen vier Ventilen pro Zylinder verdankt der Quattrovalvole übrigens auch seinen Namen. Optisch ist dieses Modell an der gewölbten Motorhaube zu erkennen. Diese Modifikation war dem größeren Motor geschuldet, der sonst nicht im Motorraum Platz gefunden hätte.

Lamborghini Countach Quattrovalvole – 5167 cm³ Hubraum, 48 Ventile, 445 PS und 500 Nm.

Der Countach LP500S QV wurde bis 1988 gebaut. In diesem Jahr wurde er vom letzten Countach-Modell, der Jubiläumsedition zur Feier der Firmengründung im Jahr 1963, dem Lamborghini Countach 25 Anniversary, abgelöst. Motorisch wurde im Vergleich zum Vorgänger nichts verändert, lediglich an der Karosserie wurden Modifikationen vorgenommen: Andere Heckleuchten, Schweller mit Lufteinlässen sowie ein neuer Frontspoiler mit Lufteinlässen sorgten optisch für ein eigenständiges Erscheinungsbild. Dieser Countach wurde bis ins Jahr 1990 gebaut und war das letzte Modell, welches vom Band lief.

Countach 25 Anniversary mit Kohlefaser Stoßfängern und besserer Belüftung der Bremsen.

Stückzahlen, Preise und aktuelle Marktlage des Countach

Insgesamt wurden in 16 Jahren Bauzeit ungefähr 2000 Stück des legendären Countach gebaut. In den 70er-Jahren kostete ein Countach umgerechnet ca. EUR 50 000, ohne Sonderausstattung, versteht sich. Wer heute einen Countach sein Eigen nennen möchte, muss mit mindestens EUR 140 000 Kaufpreis rechnen. Sondermodelle schlagen natürlich ungleich höher zu Buche. Neben dem Kaufpreis dürfen auch die Ehaltungskosten nicht vergessen werden. Für Ersatzteile und Reparaturen muss zuweilen mit horrenden Summen gerechnet werden, was den Spaß am Oldtimer-Supersportwagen schnell trüben kann. Ist man sich allerdings über alle Risiken und Nebenwirkungen des Lamborghini in Countach im Klaren und bereit, diese auch auf sich zu nehmen, steht einem einzigartigen automobilen Erlebnis nichts mehr im Weg.

Bilder: Hersteller / Lamborghini

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