Tipps für die Klimaanlage im Auto
Autofahrer erwarten von einer Klimaanlage viele Vorteile: Zugfreie Kühlung an heißen Tagen sollte sie bieten und gesunde, trockene Luft, selbst wenn es draußen nach einem sommerlichen Regenguss tropisch feucht geworden ist. All das selbstverständlich bei möglichst geringen Kraftstoff- und Wartungskosten. Viele Ansprüche summieren sich zu einem komplexen Gebilde dem nicht (mehr) jede Klimaanlage gerecht werden kann. Vor wenigen Jahren noch teure Luxusaustattung, bieten heute viele Hersteller preisgünstige Modelle an. Dabei wird der Kunde auch im Kleinwagenbereich mit Sparangeboten gelockt, wie beispielsweise bei Toyota mit dem AYGO Cool.
Denn oft ist genau das Gegenteil der erwünschten Vorteile der Fall. Dann lösen Klimaanlagen Erkältungskrankheiten und Muskelverspannungen aus. In schlimmen Fällen sind sogar allergische Reaktionen möglich. Auch können die Autos zu Spritfressern mutieren und teure Reparaturen verursachen. Das ist vermeidbar, wenn man einige Tipps für die Klimaanlage im Auto beherzigt.
Die richtige Temperatur ist wichtig!
Klimaanlagen erzeugen durch zwei Faktoren eine angenehme Kühle im Fahrzeug: durch Temperaturabsenkung und Luftentfeuchtung. Sie leisten im Sommer nachgewiesenermaßen einen Beitrag zur aktiven Sicherheit. Denn bereits ab Innenraumtemperaturen von mehr als 24 Grad Celsius sinkt die körperliche Leistungsfähigkeit des Fahrers rapide. Mangelnde Aufmerksamkeit, schlechtere Reaktion und gesteigerte Aggressivität sind die Folge.
Optimale Luftfeuchtigkeit im Innenraum
Die Klimatisierung entzieht der angesaugten Außenluft durch die Kühlung Feuchtigkeit und sorgt so für körperliches Wohlbefinden. Kühle Luft kann weniger Wasser aufnehmen als warme. Eine Klimaanlage verhindert somit das Beschlagen der Scheiben. Schalten Sie die Anlage deshalb auch bei feuchter Witterung ein.
Richtige Einstellung beachten
Falsch ist es, das Gebläse auf Null zu stellen während die Klimaanlage aktiviert ist, denn dann schaltet auch diese ab. Hohe Gebläsestufen verursachen Zug, Lärm und Energieverbrauch. Höherwertigere Klimaanlagen regeln die Temperatur im Innenraum automatisch. Mit wenig Aufwand lässt sich die gewünschte Temperatur durch zahlreiche Luftauslässe im Fahrzeug verteilen. Richten Sie dabei die Lüftungsdüsen im Armaturenbrett nicht direkt auf den Körper. So vermeiden sie trockene Augen und unangenehme Kälte auf der Haut.
Fenster schliessen
Eine Klimaanlage funktioniert am effizientesten bei geschlossenen Fenstern. Selbst nur spaltbreit geöffnete Fenster sind von Nachteil. Schließlich soll die Kühle drin und die Hitze draußen bleiben. Ausnahme: Öffnen Sie die Fenster vor dem Start kurz, wenn der Wagen länger in der prallen Sonne stand. Hohe Temperaturen im Innenraum können durch kurzfristiges Lüften schneller abgebaut werden.
Eine kühler Innenraum ist nicht gratis
Nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen sollte die Klimaanlage nicht zu kalt eingestellt werden. Im Extremfall kann der Höchstleistungsbetrieb einer Klimaanlage einen Mehrverbrauch von mehr als drei Liter pro 100 Kilometer verursachen. Andererseits kostet der vernünftige Umgang mit der Klimatisierung nur mäßig Sprit, bei Überlandfahrten zum Teil deutlich weniger als einen halben Liter pro 100 Kilometer.
Umluft intelligent nutzen
Klimaanlagen verfügen über eine so genannte Umluftschaltung, welche bei Bedarf die Frischluftzufuhr ins Fahrzeug stoppt und stattdessen die vorhandene Luft umwälzt. Das spart Energie, weil im Umluftbetrieb anstelle der warmen Außenluft die bereits vorgekühlte Luft des Innenraums zirkuliert. Sofern die Klimaanlage nicht über einen so genannten Luftgütesensor verfügt, der in bestimmten Situationen die Umluftschaltung automatisch aktiviert, sollte man zumindest bei Tunneldurchfahrten oder im Stau den Schalter drücken, um so die Schadstoffbelastung im Innenraum zu reduzieren. Dennoch empfiehlt es sich nicht, ständig im Umluftbetrieb zu fahren, weil so dauerhaft keine Frischluft mehr ins Wageninnere gelangt und die Luft zu trocken wird.
Klimaanlage regelmäßig einschalten
Halten Sie den Lufteinlass vor der Frontscheibe von Blättern frei, damit die Klimaanlage frei „atmen“ und effizient arbeiten kann. Schalten Sie die Klimaanlage auch an kühlen Tagen zumindest zeitweise ein, um so den Kühlkreislauf immer wieder zu aktivieren. Das schmiert die Dichtungen, damit sie nicht verspröden und beugt so drohendem Kühlmittelverlust vor.
Regelmäßige Wartung
Ist die Anlage noch dicht? Stimmt der Füllstand des Kältemittels? Sinkt die Kühlleistung spürbar, deutet das auf einen Verlust des Kühlmittels hin. Nachfüllung ist unbedingt erforderlich, um teure Folgeschäden beispielsweise am Kompressor der Anlage zu vermeiden.
Tipps für Allergiker
Klimaanlagen sollten normalerweise keine Pollenschleudern sein oder gar Brutstätten für Pilze und Bakterien. Dennoch können sich in Einzelfällen entsprechende Keime im Filter ansiedeln oder verschmutzte Verdampfer unangenehme Gerüche speichern, die dann durch die Lüftung in den Fahrzeuginnenraum gelangen. Ein Problem zumal für Allergiker. Abhilfe schaffen da im Extremfall nur die vom Hersteller empfohlenen häufig chemischen Reinigungsmethoden durch die Fachwerkstatt. Schalten Sie vor Fahrtende die Klimatisierung rechtzeitig aus, lassen aber das Gebläse noch weiterlaufen. So verringert sich die Kondenswasserbildung in der Anlage und damit die Gefahr der Keimansiedelung.
Quelle & Bild: GTÜ