Kia Optima 2012 – Erstkontakt positiv bestanden

Kennen Sie diese kleine Stimme im Kopf, die Ihnen bei der Automarke Kia immer diese negative Stimmung vermittelt? Abstreiten lässt es sich nicht, daß der Hersteller zu Beginn seiner Premiere auf dem deutschen Markt auch Kritiker auf den Plan gerufen hat. Doch das war bei den Japanern damals nicht anders. Kia hat es in wenigen Jahren geschafft, eine attraktive Modellpalette auf die Räder zu stellen, die nicht nur optisch sondern auch technisch überzeugt. Jüngstes Beispiel: der neue Kia Optima, eine Limousine mit reizvoller Verpackung.

Kia Optima – wenig Anlass zur Kritik

Der neue Kia Optima ist auf dem deutschen Markt das neue Topmodell der koreanischen Marke. Die Linienführung gefällt, der Kia Optima wirkt dynamisch und bereit die Käufer zu überzeugen. Das wird dem Fahrzeug nicht schwer fallen, denn es gibt wenig Anlass zum klagen – dafür aber viele Pluspunkte zu verteilen. Fangen wir mit den Mängeln an: die Lenkung und der Motor. Während die Lenkung vor allem dem Geradeauslauf huldigt und diesen auch nur widerwillig verlässt, arbeitet der Dieselmotor akustisch zu präsent.  Seine 136 PS (100kW) will er den Passagieren jederzeit mitteilen. Abgesehen davon, fährt sich der 1,7-Liter-Diesel mit einem maximalen Drehmoment von 325 Newtonmetern zwischen 2.000 und 2.500 U/Min-1 gut und beschleunigt den Optima mühelos. Der Fahrer muß sich nicht mit einer Anfahrschwäche quälen und findet in dem Motor ein ausreichend motorisiertes Einstiegsmodell.  Mit dem Diesel beschleunigt der Kia Optima mit Handschaltung in 10,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und knackt gerade eben die 200-km/h-Marke.

Mit der aufpreispflichtigen Start-Stopp-Automatik liegt der Verbrauch bei 4,9 Liter auf 100 Kilometer (128 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer), ohne Start-Stopp bei 5,1 Liter und mit Automatik bei sechs Litern. Für letztere bietet Kia aktuell keine Start-Stopp-Automatik an – erstaunlich. Wahrscheinlich ist, daß diese später auch für die Automatikschaltung in der Aufpreisliste zu finden sein wird. Etwas Zeit hat Kia noch, denn in diesem Segment sollte man auch als Käufer der automatischen Schaltung nicht mehr darauf verzichten (müssen).

Kia Optima ab April als Benziner mit 170 PS

Im April erweitert Kia die Motorenpalette des Optima um einen Zwei-Liter-Benziner mit 170 PS. Für den Herbst 2012 kündigt der Hersteller eine Hybrid-Version an. Nur für den US-Markt bieten die Koreaner einen 260-PS-Turbomotor an, der bestimmt auch in Deutschland Käufer finden würde. Der Plan von Kia sieht aber etwas anders aus, der deutsche Vertrieb rechnet damit, daß zwei von drei Optima gewerbliche Käufer finden werden. Die Preise des Kia Optima beginnen bei 24.490 Euro für die Einstiegsversion “Attract” und enden bei 34.000 Euro für die Topversion “Spirit” mit 18-Zoll-Rädern, Spurhalteassistent, Navigation, Lederausstattung, belüftetem Memory-Fahrersitz und weiteren Extras. Bei der Attract-Version ist eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik als Serie mit an Bord.

Seine Akzente setzt der Optima aber nicht nur durch Optik, Ausstattung und einen attraktiven Preis. Im Hyundai/Kia Konzern soll Kia die Rolle der dynamischen, sportlichen Marke übernehmen. Eine Art BMW “made in Korea”, während sich Hyuandai eher konservativ präsentiert. So schlecht kann diese Strategie nicht sein, mit rund sechs Millionen verkauften Fahrzeugen 2011 belegen Sie Platz fünf in der Rangfolge der weltweit größten Automobilhersteller.

Für die gefällige Optik ist bei Kia das Design-Team um Peter Schreyer in Frankfurt und im kalifornischen Irvine verantwortlich. Der Optima fällt länger, breiter und flacher aus als alle bisherigen Kia im D-Segment, außerdem wuchs der Radstand deutlich. Eine lange Motorhaube in Verbindung mit kräftigen Proportionen und einer sanft abfallenden, coupéartigen Dachlinie stehen dem Kia Optima jedenfalls sehr gut.

Der Arbeitsplatz des Kia Optima hat deutlich an Qualität und Komfort gewonnen. Alles lässt sich gut ablesen, erreichen und bedienen. Die Sitze bieten hohen Komfort und einen angemessenen Seitenhalt. Das Ambiente wirkt sympathisch und gefällt mit harmonischen Linien und guter Verarbeitung.

Fazit Kia Optima

Sie werden es bereits bemerkt haben, bis jetzt hat uns der neue Kia Optima noch nicht wirklich Anlass zum kritisieren gegeben. Auch das Fahrwerk erweist sich bei unseren ersten Ausritt an der Cote d’Azur als agil, aber dennoch langstreckentauglich. Die Sechs-Gang-Handschaltung lässt sich leicht schalten, die Lenkung arbeitet präzise und recht direkt, wenn sie erst einmal aus der Mittellage bewegt wurde. Der Optima muss sich vor keinem Fahrzeug aus Europa verstecken. Die Fahrgeräusche des Diesel sind noch zu laut, aber auch hier wird Kia sicherlich reagieren. Schämen braucht sich der Besitzer eines Kia Optima für sein Fahrzeug jedenfalls nicht.

 Bleibt abzuwarten, wie denn nun Dienstwagenfahrer auf den Optima kommendes Jahr 2012 reagieren werden. Denn das Unternehmen hat trotz viel gelobter neuer Modelle sein Image aus vergangenen Tagen noch nicht abgelegt. Alles nur eine Frage der Zeit, werden einige meinen und dem können wir nur zustimmen. Wenn Kia in diesem Stil weitermacht, verschwindet die leise, negative Stimme vielleicht schon in Kürze. In der Praxis werden die Dienstwagenlenker und die Privatkäufer den Kia Optima lieben, vor allem wegen seiner sieben Jahre Werksgarantie.

Kia Optima 1,7 l Diesel Spirit Daten:

  • Länge x Breite x Höhe (in m): 4,85 x 1,83 x 1,46
  • Motor: Vier-Zylinder-Diesel, 1685 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
  • Leistung: 100 kW / 136 PS bei 4000 U/min
  • Maximales Drehmoment: 325 Nm zwischen 2000 und 2500
  • Verbrauch (Schnitt nach EU-Norm): 4,9 Liter/100 km
  • Kohlendioxidemission: 128 g/km / Euro 5
  • Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,2 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
  • Leergewicht / Zuladung: 1559 bis 1637 kg / 469 bis 491 kg
  • Maximale Anhängelast (gebremst): 1300 kg
  • Räder / Reifen: 7,5 J x 18 ET46 / 225/45 R 18 V
  • Wendekreis: 10, 7 bis 11,2 m
  • Kofferraumvolumen: 505 Liter
  • Basispreis: ca. 34.000 Euro

Quelle & Bilder: ampnet/Sm / Hersteller (Kia)

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